Durch die erfolgte offizielle Akkreditierung können sich Fachkräfte aus allen Gesundheitsberufen künftig am Medizinstandort Heidelberg zum Physician Assistant weiterqualifzieren und innerhalb von sechs Semestern neben ihrer eigentlichen Arbeit den Bachelor of Science absolvieren. Für den Studienstart an der ISBA im Oktober 2020 haben sich inzwischen auch Bewerber der Marktbegleiter eingeschrieben.
Beim Physician Assistant handelt es sich um einen medizinischen Assistenzberuf auf Hochschulniveau, dem ärztlicherseits Aufgaben delegiert werden. In Deutschland ist es ein noch junges Berufsbild; in den USA, Großbritannien und den Niederlanden hat sich dieser Beruf, der zwischen Pflege und Arzt angesiedelt ist, seit Jahrzehnten bewährt – sowohl in Kliniken als auch in der hausärztlichen Versorgung. „Physician Assistants finden ein sehr vielfältiges Aufgabengebiet in unterschiedlichen Fachabteilungen einer Klinik, in Arztpraxen oder Gesundheitszentren vor und arbeiten weitgehend eigenständig – aber immer auf Weisung und unter Kontrolle des Arztes“, erklärt Dr. med. Herbert A. Zeuner, wissenschaftlicher Leiter am ISBA-Studienort Heidelberg. „Der Physician Assistant fungiert als Bindeglied zwischen Ärzten und Patienten. Er leistet einen Beitrag dazu, dass die gute medizinische Patientenversorgung aufrechterhalten werden kann. Durch die Attraktivität dieses Berufes soll dem medizinischen Fachkräftemangel entgegengewirkt und u.a. die ärztliche Versorgung auf dem Land sichergestellt werden“, so Zeuner weiter.
Die Studiengangsschwerpunkte an der ISBA orientieren sich an denen des Medizinstudiums sowie am Curriculum der Bundesärztekammer. Die Studierenden werden in den relevanten medizinischen Fächern unterrichtet, beispielsweise in der Inneren Medizin, der Chirurgie oder der Allgemeinmedizin. Ferner werden sie in der Anamnese, in Gesprächs- und Untersuchungstechniken, der OP-Assistenz, in der Notfallmedizin und im Bereich Pharmakologie ausgebildet. Sie beenden den Studiengang „Physician Assistant“ mit dem Abschluss Bachelor of Science (180 Credit Points). Dadurch können die Absolvent*innen vom Arzt delegierte Aufgaben in der Patientenversorgung übernehmen und körperliche Untersuchungen sowie diagnostische Maßnahmen bis hin zu kleineren operativen Eingriffen selbst durchführen.
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